„HERR TOD UND FRAU LEBEN” FILME
„Wieder etwas gelernt“, freut sich Herr Tod. „So soll es sein!“, bekräftigt Frau Leben, die neben ihm auf einem Hügel sitzend gen Horizont schaut. In außergewöhnlicher Perspektive blickt die Kurzfilmreihe „Herr Tod und Frau Leben“ auf das Thema Bestattung und Abschied.
Fragen, welche Bestattungsarten erlaubt sind und welchen Berg an Bürokratie man im Sterbefall zu bewältigen hat, beantwortet sie leicht verständlich. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden durch ein Krematorium geführt, lernen einzelne Schritte der Trauerarbeit kennen und spazieren durch einen Friedgarten. Und sie erfahren, wie wichtig das individuelle Bestatten ist.
Getreu ihrem Motto „Wir geben dem Tod Lebensraum“ beantwortet das Projekt der FUNUS Stiftung in ruhigem Ton Fragen, die viele Menschen im Alltag verdrängen. Schließlich sind sie uns unangenehm. Und doch stellen sich diese Fragen jedem einmal, weil sie alle betreffen. Jeder muss einmal Abschied nehmen von Angehörigen, Freundinnen und Freunden. Besser, wir sind darauf vorbereitet, beschäftigen uns rechtzeitig mit dem Lebensende und Bestattung. Dass das unaufgeregt und behutsam erfolgen kann, beweisen die vier Kurzfilm-Episoden.
In einer Kombination aus animierten Szenen und Interviewsequenzen gelingen ungezwungene Einführungen in die Fragen nach den letzten Dingen. Der Zuschauer ist sofort im Thema, wenn Herr Tod unverblümt seine Fragen stellt; er kennt sich mit der Welt der Lebenden eben nicht so aus. Der Sensenmann und Frau Leben bilden als Trickfilmfiguren von Schwarwel einen erzählerischen Rahmen um die einzelnen Erklärszenen herum. In diesen geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Flamarium Saalkreises bündig Antworten und Einblicke in ihre Bestatter-Arbeit. Geduldig stellen sie sich auch den Nachfragen von Herrn Tod. Durch den Cartoon-Charakter der animierten Figuren wird das Thema enttabuisiert. So kann man sich den Fragen, die das Sterben berühren, ohne Scheu widmen. Die jeweils ca. sechsminütigen Filme funktionieren einzeln, man kann sie ebenfalls nacheinander am Stück schauen.
DIE EINZELEPISODEN – DIESE FRAGEN HAT HERR TOD
„WAS IST BESTATTUNGSKULTUR?“ (ca. 6 min)
Wir Menschen kommen nicht umhin, uns ums Abschiednehmen von Verstorbenen zu sorgen. Das ist Teil einer vielfältigen Bestattungskultur, die von Religionen und weltlichen Traditionen geprägt ist. Der Film führt in den individuellen und gesellschaftlichen Umgang mit unseren Verstorbenen ein. Mögliche Bestattungsarten werden erklärt. Dass individuelles Beerdigen im Zentrum der Bestattungskultur steht, wird am Beispiel des Friedgartens Mitteldeutschland vorgeführt.
„WAS GIBTS ZU TUN BEIM TODESFALL?“ (ca. 6 min)
Wenn ein Mensch stirbt, haben die Angehörigen einiges zu beachten. Das ist belastend. Welche Aufgaben das sind, erklärt diese Episode. Sie macht die Anforderungen der Bürokratie verständlich und durch Animation auch plastisch. Vom Arzt-Anruf zur Feststellung des Todes über notwendige Vertragskündigungen bis hin zum Erhalt des Erbscheins werden alle Etappen des Prozesses skizziert und eine persönliche Trauerbegleitung angeraten. Ausführlich erläutert wird, was der Trauernde vom Bestatter erwarten kann.
„WIE FUNKTIONIERT EINE FEUERBESTATTUNG?“ (ca. 7 min)
Auf der Suche nach der Antwort landen Herr Tod und Frau Leben im Flamarium Saalkreis, dem Zentrum für Feuerbestattungen. In der Leitstelle des dortigen Krematoriums wird anschaulich gemacht, wenn ein Sarg in die Brennkammer fährt. Was es mit der verpflichtenden zweiten Leichenschau durch Rechtsmediziner auf sich hat, wird erläutert. Ein Flamarium-Mitarbeiter spricht darüber, was mit der Asche und Resten wie Goldzähnen passiert. Und welche Freiheiten die Hinterbliebenen beim Bemalen des Sarges haben.
„GIBT ES NACHHALTIGKEIT IM KREMATORIUM?“ (ca. 4 min)
Auch in der Feuerbestattung bemüht man sich, die Bedürfnisse der zukünftigen Generation möglichst wenig durch aktuelles Tun einzuschränken. Hervorgehoben werden die Artenvielfalt im Friedgarten und der Einsatz kompostierbarer Urnen. Neben Umweltschutz und Schadstoffvermeidung ist laut Nachhaltigkeitskodex der soziale Aspekt wichtig, etwa die respektvolle Entlohnung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch ein Dienstrad-Programm existiert. Dritte Säule ist der Dienst an der Gesellschaft durch Bildung in Sachen Bestattungskultur. Diese Aufgabe übernimmt die FUNUS Stiftung – die Filmreihe „Herr Tod und Frau Leben“ ist Teil dieser Arbeit.
„HERR TOD UND FRAU LEBEN“
AnimaDOK-Filme, 23:25 min (Gesamtlänge), Deutschland 2025
Eine Kurzfilmreihe von Sandra Strauß und Schwarwel
Ein Projekt der FUNUS Stiftung
Produziert von Glücklicher Montag
Drehbuch, Animation, Regie, Kamera, Schnitt, Ton, Sound-FX und Musik: Schwarwel
Produktion, ToonBoom-Animation und -Compositing: Sandra Strauß
Stimmen: Herr Tod: Markus Kavka, Frau Leben: Anne Martin
Mitwirkende: Marcus Heller, Frank Pasic, Dina Pasic, Jeanette Heller, Dr. med. Stefanie Hoyer, Michael Kriebel und Guido Mildner
Mit freundlicher Unterstützung von Flamarium Saalkreis, Friedgarten Mitteldeutschland und Gartenhaus Osmünde